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Plakatemuseum0006Spielen bedeutet im allgemeinen Sinne eine Tätigkeit, die um ihrer selbst willen und mit Lust ausgeübt wird, sowie keinen unmittelbaren Zweck erfüllt.

Das Spielen des Kindes, und das war der tiefere Sinn der Ausstellung, ist eine Form der Übung, aber auch ein Medium des Denkens, des sozialen Lernens und der gefühlsmäßigen Verarbeitung von Eindrücken.

Während die Spiele Erwachsener vielfach ohne Gegenstände, lediglich durch geistige Betätigung ausgeübt werden, findet Spielen von Kindern fast ausschließlich gegenständlich, das heißt mit Spielzeug statt.

Nicht erst seit den Zeiten unserer Urgroßeltern, bereits in den frühesten Kulturen ist der Gebrauch von Spielzeug nachweisbar. Ein Teil vorgeschichtlicher Miniaturgefäße, Menschen- und Tierfiguren, kann als Spielzeug gedient haben. Im 2. Jahrhundert vor Christus gab es, durch Grabfunde belegt, hölzerne Löwen und Krokodile mit beweglichen Unterkiefern. Die antiken Mittelmeervölker kannten Puppen aus Holz, Ton, Terrakotta, Knochen und Gips mit beweglichen Gliedmaßen.

Aus dem Mittelalter ist nur wenig Kinderspielzeug überliefert, wie zum Beispiel Ritter und Pferde aus dem 13. Jahrhundert. Aber die Ausbildung eines mitteleuropäischen Spielzeuggewerbes mit ausgedehnter Fabrikation und weltweitem Handel ließ seit dem 15. Jahrhundert die heute geläufige Variationsbreite des Spielzeuges entstehen. Spielzeug diente, und dient auch heute noch, zum Einen pädagogischen Zwecken, zum Andern der Kindesunterhaltung

Puppen (lateinisch: Pupa -Mädchen) als Nachbildung der menschlichen Gestalt gab es in Ägypten schon um 2000 vor Christus, ebenso Puppenkleider und Puppenstuben. Sie dienten früher vornehmlich dem weiblichen Nachwuchs als Unterhaltungsobjekte. Pädagogisches Ziel war es vielfach, das Mädchen schon im frühen Kindesalter spielerisch auf seine Mutter- und Hausfrauenrolle vorzubereiten.

Was für die Mädchen die Puppen waren, war für die Jungen das Blechspielzeug. Mehr als ein Jahrhundert lang war es bei den Kindern sehr beliebt. Erst in den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es durch Spielzeuge aus anderen Materialien wie zum Beispiel Plastik und Zinkdruckguss aus den Kinderzimmern verdrängt.

Puppen und Blechspielzeug wird es trotz veränderten Verhaltensweisen der Kinder auch künftig geben, sei es als Spielzeug, sei es als Dekorationsobjekte im häuslichen Bereich oder als Sammelobjekte spielzeugbegeisterter Zeitgenossen.

Unsere Spielzeugausstellung war von mehreren Ottweiler Sammlern sehr ansprechend gestaltet worden.